Es war ein schwarzer Tag mit der traurigen Erkenntnis, dass man gegen manche Krankheiten den Kampf nicht gewinnen kann.
Rolf Bergmann ist am 1. Mai 2015 im engsten Familienkreis im Alter von 72 Jahren verstorben. Wir werden ihn sehr vermissen, den Autor, Mentor, Vater und Ehemann, für den es immer höchste Befriedigung war, nur Bücher zu schreiben, die er auch unbedingt schreiben wollte. Ein “Projekt” hat ihn ganz besonders fasziniert: Ernst Kolb - Künstler, Mannheimer Original, Mythos. Ihm widmete er gleich 2 Bücher. Das zweite (Ernst Kolb – Bäcker * Bürger * Künstler) erschien erst im Herbst 2013 nachdem er in dem verschollen geglaubten Nachlass einen ganz anderen Kolb kennenlernte. Bürger Kolb hat es Rolf zu verdanken, dass seine Person und Werke auch lange nach seinem Tod noch nicht vergessen sind – ja sogar an Bedeutung gewinnen.
Das wünsche ich mir auch für meinen Vater. Dass seine Werke, Bücher und sein Engagement für Kolb auch nach seinem Tod noch lange die Anerkennung bekommen, die er verdient.
Wir vermissen Dich sehr.
Dein Sohn
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Das Schreiben wurde auch zu meinem Traum, nachdem andere Versuche, Aufmerksamkeit zu erregen – Fußballspielen, Eislaufen, Zeichnen, Rock’n’Roll – mehr oder weniger kläglich gescheitert waren. Einer meiner Lehrer, Herr Brettschneider, ermunterte mich zum Schreiben. Deshalb habe ich später meine Hauptfigur im Roman über meine Jugendzeit („Damals im Roten Kakadu“) Hans Brettschneider genannt.
Ich habe die Bücher geschrieben, die ich unbedingt schreiben wollte. Das ist einerseits höchste Befriedigung. Verlage sehen das anders, für sie sind Auflagenhöhen interessant, nicht das Glück des Autors. Das eine bedingt nicht zwangsläufig das andere. Aber das Glück des Autors kann auch das Glück der Leser sein – nicht aller, aber einiger, und das freute mich stets.
Eine Realität des Schriftstellerdaseins habe ich damit angedeutet. Wie man überhaupt so weit kommt, irgendwann in einem Verlag zu veröffentlichen (oder auch nicht) schildere ich in meinem Roman „Der Mann, der aus den Quadraten fiel“. Ich widmete das Buch „allen, die noch im Verborgenen schreiben“.
Das Verborgene ans Licht zu bringen, ist meine Aufgabe als Mentor und Lektor, unter anderem für die „Schule des Schreibens“ und jetzt für die „Dresdner Literaturner e.V.“. Es bereitet Freude, wenn ich spüre, daß die Literatur für andere Menschen genauso existentiell ist wie für mich. Mein verschlungener Lebensweg und meine Ost/West-Erlebnisse, auch meine Erfahrungen in literaturfernen Bereichen, helfen mir, die Texte anderer zu beurteilen und Tips für Verbesserungen zu geben. Ich betreue Autorinnen und Autoren im gesamten deutschsprachigen Raum.
Ihr