422

Mehr als ein Taxi-Krimi
Ein heißer Sommertag in Mannheims Rotlichtbezirk. Ein paar Damen aus der Lupinenstraße lechzen nach einer Erfrischung, ordern bei der Taxizentrale drei Portionen Eis, “aber nur vom Café Fontanella”. Wagen 422 erhält den Auftrag…
Die Fontanella-Geschichte ist eine der vielen amüsanten Episoden, die Rolf Bergmann in seinem Roman “422″ erzählt. Bergmanns Protagonisten sind zwei junge Aushilfsfahrer….
Jörg Jarosch als Nachtfahrer und Frank Fuhrmann, der Tag- fahrer… Ihr Job beschert den beiden jede Menge witzige, skurrile, aber auch frustrierende und gefährliche Begegnungen. Und so dürfen wir also die “422-Fahrer” auf ihren spannenden Touren begleiten…
(Mannheimer Morgen, 19.11.2003)

Hier finden Sie eine ausführliche Rezension des Romans von Dr. Christel Heybrock auf ihrer Website “kunstundkosmos”

Wunderbare Zeit der D-Mark
Fast beginnt der Roman wie ein Krimi, doch es kommt anders… immer mehr, durch allerlei Kniffe und Erzählstränge, die sich zunehmend zu einem Ganzen runden, wird aus diesem vordergründig realistischen Roman eine romantische Liebesgeschichte, die auch noch um die alte D-Mark kreist, um den Zwanzigmarkschein, der mit der Dichterin Droste-Hülshoff, die ihre letzten Jahre in Meersburg verbracht hat. Das ist hübsch eingefädelt.
(Darmstädter Echo, 4. März 2004)

Der Herr des Rings
“Wie geht eigentlich ein Taxifahrer? Wenn er lang genug hinterm Steuer gesessen hat, geht er wie ein Seemann an Land, leicht wiegender Gang, etwas breitbeinig, nicht sehr schnell.” Genau diese Eigenschaft – oder besser gesagt deren Fehlen – zeichnet den “Mann in der grünen Weste” aus. Dem Autor zunächst nur über den Weg und dann weglaufend sorgt er gleich zu Beginn des Buchs für Hektik. Denn auffällig ist: Er kommt mit einem Taxi und ist offenbar doch nicht der reguläre Fahrer. Aber wo ist der? Und warum kommt dem Autor die Beule am Taxi nur so bekannt vor?…
Das Buch zeichnet sich vor allem durch die komprimierte Schreibweise aus. Kurze Sätze und Absätze sowie eine taxistandfreundliche Kapiteleinteilung erfreuen den eiligen Leser über kurzweilige 280 Seiten…
Vier-Zwo-Zwo, Namensgeber des Buches und früher der fahrbare Untersatz des Autors, wird in Mannheim inzwischen von zwei jungen Aushilfsfahrern rund um die Uhr gefahren. Frank Fuhrmann ist als betriebswirtschaftlich gebildeter Tagfahrer sehr auf Effizienz bedacht, Jörg Jarosch ist Nachtfahrer und Märchenforscher.
“Die Märchen unserer Zeit werden wahrscheinlich im Taxi erzählt – was meinen Sie als Ex-Taxifahrer dazu?” – Jörgs Freundin Lisa, eine Literaturagentin, bringt Rolf Bergmann – im Buch – zum (Mit-)Schreiben. Es entwickelt sich um “das Taxi als kleinem Kosmos unserer Zeit ein pfiffige Liebesgeschichte sowie die abenteuerliche Jagd nach einem Ring”. Denn hinter dem ist der “Mann in der grünen Weste” her. Tagfahrer Frank hatte den Ring für eine nicht bezahlte Taxifahrt in Pfand genommen, in diesem Augenblick nicht wissend, daß es ihn ein paar Tage später nach New York verschlagen würde. Und nicht ahnend, daß der Wert des Ringes die 17,40 DM bei weitem überstieg …
Viel Freude macht die detailgenaue Dokumentation des Taxifahrerdaseins. Viele Anekdoten über kuriose Fahrten und Fahrgäste (sehr schön: der Doppelgänger von Rudi Carrell oder der wortkarge Lokführer) erinnern den Leser an eigene Erlebnisse unter dem Dachschild.
(“Der Innenspiegel”, Nr. 10, März 2004, Taxifahrerzeitung in Oldenburg, www.innenspiegel.de)

Vier-Zwo-Zwo - Ein Taxi-Roman
Der ereignisreiche, flüssig geschriebene Roman hat in weiten Strecken auch dokumentarischen Charakter… Das Buch ist kurzgefaßt eine Mischung aus detailgenauer Schilderung des Taxifahrermilieus, amüsanter Liebesgeschichte, Huldigung an die alte D-Mark-Währung und Lehrstunde über Märchen bzw. was durch sie so alles im wahren Leben passieren kann… der realistische und dialogreiche Stil lädt zum unabgesetzten Lesen ein, der Inhalt des Buches ist gut komponiert.
(Der Bücherwurm, Speyer 2003)

422 Vier-Zwo-Zwo
Der ereignisreiche und spannende Roman ist in weiten Teilen eine detailgetreue Dokumentation des Taxifahrerdaseins; außerdem enthält er eine pfiffige Liebesgeschichte.
(Kunst & Kultur, Zeitschrift der IG Medien, 2003)

422 – Vier-Zwo-Zwo – Ein Taxi-Roman, Marsilius Verlag, Speyer, 14,80 €
ISBN 3-929242-32X

 

Ein Gedanke zu “422

  1. Etwas vor der Zeit von Herrn Bergmann bin ich ca 6 Jahre lang nachts für die Taxivereinigung 21818 unterwegs gewesen: Notarzt fahren, “Sonderaufträge” für die “Lupi”, das Mannheimer Eros-Center, Ärger mit besoffenen Fahrgästen – all das ist ausserordentlich realistisch beschrieben. Auch die handelnden Personen sind für interne Kenner der Szene mit all ihren Spleens und Eigenheiten sehr plastisch dargestellt, das macht beim Lesen richtig Freude. Dass Fahrgäste am Zielort feststellen, dass das Geld nicht reicht und stattdessen notgedrungen Schmuck, Uhr oder Personalausweis als Pfand hinterlassen kommt öfter vor als es dem Taxifahrer lieb ist. Daraus muss sich natürlich nicht unbedingt (wie in diesem Buch) ein Krimi entwickeln, aber möglich ist – in der Nähe des Rotlichtmilieus in dem sich die nächtlichen Taxifahrten bewegen – natürlich auch das.
    Insgesamt ein Roman der so recht “mittenmang ausm Leben” geschrieben ist. Da wird nichts langweilig, da macht das Lesen Spass.